Die Playa de Palma im Wandel der Zeit

Der touristisch geprägte, etwa 6,5 km lange Abschnitt zwischen Can Pastilla und dem königlichen Yachthafen von El Arenal, der „Real Club Nautico“, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder der touristischen Nachfrage angepasst.

War das Straßenbild in den 50er Jahren noch fast ausschließlich von einheimischen Fischern geprägt, so hat sich die Erscheinung nach und nach den Bedürfnissen seiner vielen Besucher angepasst, die seinerzeit meistens noch aus Festlandspaniern bestand.

Nachdem im Jahr 1956 das erste Flugzeug mit deutschen Touristen Mallorca erreichte, hat sich die Insel in den folgenden Jahren als beliebtes Urlaubsziel etabliert, das vor allem die auf Sparsamkeit bedachten Urlauber angezogen hat. Dementsprechend wurden in strandnahen Gebieten eher unansehnliche aber durchaus funktionale Bettenburgen hochgezogen mit dem Ziel, so viele genügsame Gäste wie nur möglich zu beherbergen. Das sorgte ab Mitte der 60er Jahre für einen regelrechten Boom, der viele feierwütige Touristen anzog und über Jahrzehnte hinweg das Bild vom Party- Tourismus an der Playa de Palma dominierte.

Seinerzeit war kaum ein Besucher unter den Gästen dabei, der die mediterrane Schönheit, die Kultur oder die Landschaft zu würdigen wusste, vielmehr wurde qualitativ bedenkliche Sangia mit Strohhalmen aus Eimern verzehrt, der König von Mallorca regierte sein Volk im Bierkönig und jeden Sommer wurde es somit auf Mallorca voller, lauter und hemmungsloser. Kegel- und Fußballclubs haben die Insel als günstigen Urlaubsort für exzessive Partys für sich entdeckt.

Diese Art von Tourismus war damals sicherlich gewollt und von der Regierung durchaus forciert, um den ansonsten wirtschaftlich eher unwichtigen Teil Spaniens und seinen Bewohnern einen Wohlstand zu gewährleisten, den es andernfalls nicht gegeben hätte.

Nichtsdestotrotz waren die Mallorquiner mehr und mehr darüber verärgert, dass seine Besucher ausschließlich die Vergnügungsmeilen zu genießen schienen und ihre wunderschöne Insel ansonsten nicht zu würdigen wussten.

Gleichzeitig wurde Mallorca aber auch von wohlhabenden Ausländern entdeckt, die sich abseits des Tourismus ihr eigenes kleines Refugium, ein Ferienhaus, Apartment oder eine abgelegene Finca kauften und sowohl die mallorquinische Kultur als auch die abwechslungsreiche Landschaft zwischen schroffem Tramuntana- Gebirge und kilometerweiten Sandstränden für sich entdeckten.

Zu Beginn der 2000er Jahre wurde der Ruf nach einer Veränderung im Tourismus laute und einige namhafte mallorquinische Familien, die sich über Jahrzehnte in der Reisebranchetätig etabliert hatten, forderten von der Politik dem bis dahin bewährten  „Sauftourismus“ die Stirn zu bieten und sich für hochwertigen Qualitätstourismus einzusetzen.

Mit dringend notwendigen Subventionen tat (und tut) man sich in der regionalen Politik recht schwer, dennoch eröffneten nach und nach kleine und feine Boutique- Hotels in Palma  und es entstanden immer mehr charmante abgelegene Agroturismo- Hotels im gehobenen Stil, und auch private Unterkünfte wurden immer mehr angeboten. Durch diese Initiativen wurde nach und nach eine neue Art des Tourismus generiert, und es wurde gleichfalls eine andere Art von Gästen angesprochen, die eine andere Vorstellung von einem qualitativ hochwertigen Urlaub in exklusivem Ambiente haben.

Zeitgleich um den Jahrtausendwechsel erlebte der kleine, direkt an Palma grenzende Strandabschnitt von Molinar und Portixol- bis dahin geprägt als beschauliches Fischerdorf- einen beeindruckenden Wandel zum Hot- Spot für Jet- Set Touristen. Luxus, Modernisierung und Eleganz hat sich in der gefragten Gegend nach und nach durchgesetzt und dem ehemals etwas verstaubten Örtchen zu einem Sanierungsboom und schwindelerregenden Quadratmeterpreisen verholfen.

Nur wenige Schritte weiter entlang der Uferpromenade an der Playa de Palma, hat sich das Erscheinungsbild in derselben Zeit allerdings kaum verändert. Es wurde zwar fleißig instand gehalten, gewerkelt und ausgebaut, aber weiterhin ausgerichtet an den immer kritischer beäugten Tourismus der zwar einen gewissen Wohlstand, aber nicht dem Wunsch nach Respekt und Achtung entsprach, den sich so viele Einheimische wünschten.

2016 wurde dann die Initiative „Palma Beach“ gegründet, die für einen stetigen Wandel der Playa de Palma sorgt. Viele Hotels wurden notwendigerweise saniert und haben von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, gegen bestimmt Vorlagen weitere Zimmer zu erbauen wenn sie zeitgleich ihren Sterne- Standard erhöhen. Damit wurden die ehemaligen „Saufhochburgen“ in etablierte Luxus- Hotels verwandelt, die mit ihrem Styling, Ausstattung und Angebot einen Verhaltenskodex an der Playa etablierten und somit halfen, den einstigen Partytourismus zu zivilisieren und anspruchsvolle Gäste anzusprechen.

Die Ansprüche an die Reisebranche sind gestiegen und ein ganz entsprechender Umbruch steht vielen umliegenden Immobilien noch bevor. Die meisten Ein- und Mehrfamilienhäuser an der Playa de Palma stammen aus den frühen 1980er Jahren, es gibt kaum noch freies Bauland.

Die Attraktivität der Lage mit ihrer Nähe zum Flughafen und zur Inselhauptstadt Palma ist nicht von der Hand zu weisen, nur hallt immer noch die in Verruf geratene Reputation als laute Partymeile nach. Aber wir sehen es jeden Tag, wird mehr und mehr in Playa- Immobilien investiert und es findet auch bei alteingesessenen Mallorquinern ein Generationenwechsel statt. Und die Nachfrage bei europäischer Klientel nach einer strandnahen Ferienimmobilie in guter Erreichbarkeit ist enorm hoch.

Noch sind Immobilien an der Playa de Palma vergleichsweise erschwinglich, doch der Wandel ist deutlich erkennbar. Der Immobilienmarkt in der Gegend bewegt sich schnell, und wer jetzt die Entscheidung für Eigentum am Palma Beach  trifft hat noch die Möglichkeit, ein interessantes Investment zu tätigen.